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«Ich bin immer schon ein Macher gewesen»: Mit der Indoor-Waschanlage erfüllt er sich einen Traum

Der rote Kran ist von weitem zu sehen von der Seetalstrasse aus: Am Dorfeingang von Hallwil entsteht ein stattlicher Neubau. Die Baumaschinen dröhnen an diesem Nachmittag, Handwer­ker in leuchtend orangen Jacken sind an der Arbeit. Fabian Stal­der -mit einer leuchtend gelben Jacke – führt mit zügigen Schrit­ten über die Baustelle. Er wird es sein, der als Mieter dereinst rund zwei Drittel und damit den grössten Teil der Flächen bezie­hen wird im Gewerbehaus Hall­wil. Mit einem Angebot, das weitherum einmalig ist.
Mit seiner stalder rent AG vermietet der 34-Jährige Abstell­plätze für Wohnmobile und Wohnwagen, für Anhänger und Boote, Lagerräume für Möbel und Hausrat sowie Gewerbebo­xen für Handwerksbetriebe. An mittlerweile gut 20 Standorten betreut er gegen 1000 Mieterin­nen und Mieter, vor allem Pri­vatpersonen. Das Geschäft flo­riert, die Nachfrage ist gross.

Auch das Wohnmobildach lässt sich bequem reinigen
Mit der neu gegründeten stalder wash AG erfüllt er sich einen lang gehegten Traum. Im Erd­geschoss des Gewerbehauses Hallwil wird eine öffentliche In­door-Waschanlage betrieben mit fünf extra breiten und extra hohen Boxen – ein Waschplatz verfügt über einen beidseitigen Steg, um bequem das Wohnmo­bildach von Schmutz befreien zu können – sowie einer Portal­waschanlage und diversen Sau­gern. Die Fahrzeuge lassen sich geschützt vor der Witterung in einem angenehmen Umfeld rei­nigen, verspricht er. Die moder­ne, biologische Wasseraufberei­tung ist das Herzstück der Anla­ge und gewährleistet einen minimalen Wasserverbrauch. Im Aussenbereich steht für die Camper eine Entsorgungs- und Frischwasserstation bereit.
Die Inbetriebnahme ist gegen Ende 2023 geplant, eine Eröffnungsfeier soll im Frühling des Jahres darauf folgen. Ein­drückliche 3000 Quadratrneter beträgt die Grundfläche des Ge­bäudes, das sich über vier Stock­werke erstreckt. Die benachbar­te Pneu-Huus Fokke GmbH wird mit einem zusätzlichen Pneula­ger einziehen. Zudem wird das Gewerbehaus neuer Betriebs­standort der Schreinerei Wälti AG aus Unterkulm.


Der Firmensitz wird in die neuen Büros verlegt
Stalder, ein genauso aufgestell­ter wie unkomplizierter Ge­sprächspartner, zeigt die fertig betonierte, vier Meter hohe Tiefgarage mit der breiten Ein­fahrt und den rund 50 Plätzen für die grossen Wohnmobile. Weitere 30 Abstellplätze für et­was kleinere Fahrzeuge befin­den sich – ebenfalls über eine grosszügige Rampe erreichbar – auf dem Parkdeck im ersten Obergeschoss. Daneben sind derzeit die Räumlichkeiten für 150 Selfstorage-Lagerräume. Diese werden mit einem elektronischen Zutrittssystem sowie einer 24-Stunden-Video­überwachung ausgestattet. Die Digitalisierung und die Vernet­zung seien zwar eine Herausfor­derung. Aber auch wenn dieser Schritt viel Zeit, Geld und Ener­gie verschlinge, werde er sich langfristig auszahlen und eine Erleichterung darstellen im Tagesgeschäft, ist der Unterneh­mer überzeugt.
Im Attikageschoss darüber mit der Terrasse entstehen helle Büroräumlichkeiten. Diese kön­nen individuell eingeteilt wer­den. Einen Teil wird Stalder selbst beziehen und den Fir­mensitz von Dürrenäsch nach Hallwil verlegen. Tiziana Leim­gruber, seiner Mitarbeiterin und Schwägerin, könne er damit – endlich – zeitgemässe Arbeits­bedingungen bieten. Ende Jahr wird ein weiterer Mitarbeiter zum kleinen Team stossen. Auf dem Dach des Gewerbe­hauses Hallwil schliesslich wird eine Fotovoltaikanlage instal­liert. Dafür, dass der Rohbau planmässig bis Ende dieses Jah­res abgeschlossen werden kann, ist das Büro Meinrad Müller, Architektur und Bauleitung AG aus Lenzburg, zuständig.


Nach Summer X Party suchte er neue Aufgabe
Ins Leben gerufen hat der ge­lernte Elektromonteur seine stalder rent AG im Jahr 2015 auf dem früheren Areal der Firma profilsager AG in Dürrenäsch. · Die Kontakte waren entstanden durch seine Funktion als OK­ Präsident der damaligen legen­dären Summer X Party, die auf dem Gelände stattfand. Nach acht Jahren und Tausenden Be­suchern, auf dem Höhepunkt, war Schluss. Stalder suchte eine neue Herausforderung: «Ich bin immer schon ein Macher gewe­sen, habe immer schon viel ge­arbeitet.» Er erhielt die Mög­lichkeit, die Räumlichkeiten der Firma profilsager AG ganzjährig zu mieten. Damals standen etwa zehn Wohnmobile in den Hal­len, erinnert er sich. Vermehrt erhielt er Anfragen für Lagerbo­xen. «Solche Flächen sind be­gehrt.» Er baute kontinuierlich aus – jeweils nach Feierabend wohlverstanden.
Die ersten fünf Jahre habe er hauptberuflich weiterhin als Netzelektriker gearbeitet, blickt der Dürrenäscher zurück. Als er, als bisherige Meilensteine in der Firmengeschichte, die Standor­te Bremgarten und Hunzensch­wil eröffnen konnte, sei dies aber nicht mehr möglich gewe­sen. Er setzte voll und ganz auf sein wachsendes Unternehmen. Die zusätzliche stalder wash AG hat er gegründet, um die unter­schiedlichen Bereiche organisa­torisch klar trennen zu können.
Mit der Entwicklung seiner Firma ist er zufrieden. «Es funk­tioniert, die Auslastung ist sehr gut, für uns stimmt es», stellt er fest. Entscheidend für den Er­folg seien die schlanken Struk­turen und kurzen Wege. «Da­durch sind wir preiswert und können schnell reagieren.». Wichtig seien ihm Qualität, Se­riosität und Fairness. Denn am Schluss zähle nicht nur das Geld und der Profit alleine, sondern auch die Zufriedenheit und Ge­sundheit: «Die Kunden sollen Freude haben und uns soll es wohl sein. Es ist ein Geben und Nehmen.»
Ebenfalls von besonderer Bedeutung sei die Familie, hebt er hervor. Stalder ist verheiratet und vor 16 Monaten erstmals Vater geworden. Er ist sich bewusst: Ohne die Unterstüt­zung aus seinem Umfeld wäre seine Geschäftstätigkeit nicht möglich. Gerade in der aktuel­len Situation mit dem Neubau sei der Druck enorm hoch. Da müsse viel Verständnis vorhan­den sein.

-Michael Hunziker, Aargauer Zeitung vom 31. Oktober 2022


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